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Der Erste Modedesigner

Charles Frederick Worth

History & Heritage · January 2017

Der erste Modedesigner

Wer erfand die Mode?

Wissenschaftler können nicht ganz genau sagen, wann wir Menschen angefangen haben Kleidung zu tragen. Es mag vermutlich 33.000 Jahre zurückliegen oder vielleicht sogar 170.000 Jahre. Es ist unmöglich zu sagen, wer als Erster die Idee hatte, sich mit Leder oder Fell zu wärmen, sich damit zu tarnen und sogar dem anderen Geschlecht zu imponieren. Vielleicht existierte irgendwo ein virtuoser Modedesigner in der frühen Menschlichkeit, eine erste Person, die Kleidungsstücke herstellte, aber leider wird die Identität dieser kreativen Person immer ein Mysterium bleiben –  für immer tief versteckt in der menschlichen Geschichte.

Aber wir wissen wer der erste wirklich moderne Modedesigner war : Charles Frederick Worth. Er war ein englischer Gentleman, geboren im Oktober 1825. Diesem Mann verdanken wir zwei überaus wichtige Erfindungen in der Welt der Mode. Zum einen war er der Erste, der “lebendige” Models einsetze und so überhaupt die Modenschau erfand und zum anderen war er der Erste, der in seine Kleidung „Labels“ einnähte.

Ohne Worth würde es vielleicht gar keine Laufstege oder Designer Kleidung geben!

Charles Frederick Worth war der erste Couturier, der Vater der Haute Couture und die erste Person, die das A-linien Kleid etablierte. Er erfand das Tageskleid, welches die Frauen auf der Straße tragen konnten und nicht nur zum Dinner oder zu Abendveranstaltungen. Kurz gesagt, Charles Frederick Worth erfand viele Dinge in der Mode, auf die wir heute aufbauen.

CHARLES FREDERICK WORTH

Charles Frederick Worth

Wer war diese Person?

Worth wurde in in Lincolshire in England geboren. Seine Familie verarmte und so mussten die Kinder früh in die Belegschaft eintreten, aber Worth fand mit gerade mal 11 Jahren selber Arbeit in einer Druckerei. Der Junge musste hart arbeiten, aber einer seiner Arbeitgeber musste den starken Willen und das Engagement dieses intelligenten Jungens bemerkt haben, denn bereits im Alter von 12 Jahren wurde er Lehrling bei Swan & Edgar, einem Londoner Kaufhaus. Vermutlich begann es bereits hier, zwischen all den eleganten Damen aus London, dass sich der junge Worths für Mode interessierte.

Er blieb bei Swan & Edgar bis zu seinem 19. Lebensjahr, danach wurde er von Lewis & Allerby, einem britischen feinen Modehändler, eingestellt. Worth hatte Erfahrungen in der Mode und im Textilbereich sammeln können, der Ansatz war da und Worth´s Bestimmung wuchs mit seinen Ideen. Nur zwei Jahre später, machte er einen unglaublich mutigen Schritt.

Kein Geld, der französischen Sprache nicht mächtig …..  für Worth Kein Poblem!

Mit nur 5 Pfund in seiner Tasche und keinerlei Kenntnissen der französischen Sprache, folgte Worth trotz alle dem seinem Instinkt und machte sich auf in das pulsierende Herz der Modewelt – Paris. Erstaunlicherweise fand er sofort Arbeit als Verkaufsassistent bei Gagelin-Opigez & Cie, dem prestigeträchtigen Geschäft für Seide, Cashmere und Pelzmäntel.

Worth war eine unaufhaltsame Kraft. Es war seine Bestimmung zu entwerfen, und obwohl er kein Geld hatte oder aus einer Modefamilie stammte, gründete er sich sozusagen einfach selbst in Paris, indem er seine Kreationen passend zu Gagelins Pelzmänteln nähte. Seine Arbeitgeber waren beeindruckt und ließen ihn ein Atelier im Geschäft eröffnen.

Von da an war das „Haus von Worth“ geboren. Worth, seine französische Frau Marie Vernet Worth und ihr Geschäftspartner, der Schwede Otto Gustaf Bobergh, gründeten 1858 in eigenen Räumlichkeiten Worth & Bobergh.

DAS HAUSE WORTH IN PARIS
PELZMANTEL DESIGN VON WORTH
DAS ATELIER

Marie Vernet Worth has been called ‘the first ever fashion model’, because when she modelled her husband’s designs, she was literally the first living lady to officially model a designer’s work.

MARIE VERNET WORTH

Sein Erfolg erlangte er durch großartiges Marketing (oder wie das MET es nannte, „aggressive Selbstdarstellung“) und ein perfektes Timing! Worth nutze den Modejournalismus in vollen Zügen aus.

Er eröffnete sein Atelier zu einer Zeit, in der die Kaiserin eine sehr mode-orientierte Person war, die Worth anrief, wenn Sie Kleider für ihre unzähligen verschiedenen Veranstaltungen benötigte. Die modische Kaiserin galt als Beispiel für alle und viele Damen in der Gesellschaft folgten ihr. Es waren so viele, das Worth´s Pariser Atelier  – Das Haus von Worth – zu einem gesellschaftlichen Mode Mittelpunkt wurde, einem Treffpunkt für alle wohlhabenden und bestgekleideten Menschen in Europa. Dies war tatsächlich eine weitere Mode Neuheit – vorher besuchten die Couturiers die Damen in deren Häusern, aber Worth führte die Modehäuser ein und so kamen die Kunden stattdessen zu ihm.

Heute sind viele Designer sehr geschickt bei der Verwendung von prominenten Kontakten. Die Bekanntesten dafür sind Dolce & Gabbana, auch Balmain, Dior und viele andere. Aber zurück ins Jahr 1800, Charles Frederick Worth war der erste, der genau dies tat.

Zu seiner Zeit in Frankreich war niemand so modisch gekleidet wie Kaiserin Eugenie. Über sie wurden Modekolumnen verfasst und die Schreiberlinge verfolgten jeden einzelnen ihrer modischen Schritte, was Worth natürlich noch berühmter machte.

Zeitungen, wie das bekannte „Godey´s Lady´s Book“ verfolgten die Kleiderauswahl der Kaiserin und als Worth zu ihrem offiziellen Hausschneider wurde, war er maßgeblich für ihre Garderobe verantwortlich. Als ihr Schneider war Worth zweifellos sehr beschäftigt. Für ein die Eröffnung des Suez Kanal 1869 bestellte Kaiserin Eugenie 250 Kleider! Eine große Auswahl für so ein gesellschaftliches Ereignis.

Kleider sollten „tragbar“ werden

Worth´s Kunden schätzten seine Entwürfe nicht nur für deren Schönheit, sondern dafür, daß Worth die Mode so veränderte, daß sie einfach besser tragbar war. Auf Kaiserin Eugenies Vorschlag hin, designte er „das Tageskleid“, ein Kleid was gerade mal bis zum Knöchel ging. Es war ein klein bisschen skandalös zu dieser Zeit, aber nichts desto trotz wurde es wegen seiner so unglaublich praktischen Form unglaublich begehrt. Worth überarbeitet die Form der extrem weiten Damenkleider, da die Frauen Probleme hatten sich hinzusetzen oder durch Türen zu laufen. Worth „ordnete“ das bis dahin berühmte Design etwas um, gab dem Rückteil mehr Volumen, dafür den Seiten weniger. Die von ihm 1856 lancierte Krinoline verschaffte den Damen eine bessere Bewegungsfreiheit und gilt bis heute zu den bedeutendsten Erfindungen Mode.

 

DIE FORM DER KRINOLINE
KAISERIN SISSI IN EINEM KLEID VON WORTH
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